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Kleine Fehler, große Fehler: Fehlergröße und ihre Auswirkungen

Fehler sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens und Arbeitens. Doch nicht alle Fehler sind gleich. Die Größe eines Fehlers und dessen Auswirkungen können stark variieren. In diesem Artikel untersuchen wir die Unterschiede zwischen kleinen und großen Fehlern und wie man mit ihnen umgehen sollte. Dabei stützen wir uns erneut auf die Kategorien von Fehlern, die Amy Edmondson in ihrem Buch „Right Kind of Wrong“ beschrieben hat.

 

Kleine Fehler: Grundlegende Fehler und deren Auswirkungen

 

Grundlegende Fehler, auch „basic failures“ genannt, sind häufig die kleinsten Fehler. Diese Fehler sind meist auf eine einzige Ursache zurückzuführen, wie Unaufmerksamkeit oder ein bewusstes Fehlverhalten.

 

Beispiel: Ein Mitarbeiter vergisst, eine Checkliste abzuarbeiten, und übersieht dadurch einen wichtigen Schritt im Prozess.

 

Auswirkungen: Solche Fehler sind in der Regel leicht zu beheben und haben oft nur geringe Auswirkungen. Dennoch sollten sie nicht ignoriert werden, da sie auf systematische Schwächen hinweisen können.

 

Lösung: Die Einführung von Checklisten und klaren Prozessen kann helfen, solche Fehler zu minimieren und deren Auswirkungen gering zu halten.

 

Große Fehler: Komplexe Fehler und ihre Folgen

 

Komplexe Fehler entstehen häufig durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren und können verheerende Auswirkungen haben. Diese Art von Fehlern ist oft sichtbar und kann zu großen Schäden führen.

 

Beispiel: Ein Flugzeugabsturz aufgrund von Konstruktionsfehlern oder Bedienfehlern, oder eine Ölkatastrophe, weil ein Tanker auf ein Riff gelaufen ist.

 

Auswirkungen: Solche Fehler sind vorwiegend groß und sichtbar, sie können enorme finanzielle Verluste verursachen und sogar Menschenleben kosten.

 

Lösung: Eine starke Fehlerkultur ist hier entscheidend. Es muss ein Umfeld geschaffen werden, in dem über Fehler offen gesprochen wird, bevor sie zu großen Problemen werden. Das Erkennen und Reagieren auf frühe Warnsignale ist essenziell, um komplexe Fehler zu vermeiden.

 

Intelligente Fehler: Kleine Wetten auf dem Weg zu großen Erkenntnissen

 

Intelligente Fehler sind diejenigen, die im Zuge von Innovation und Forschung gemacht werden. Diese Fehler sind notwendig, um unbekanntes Terrain zu erkunden und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

 

Beispiel: Ein Forschungsteam testet eine neue Hypothese mit einem kleinen Experiment, das schiefgeht.

 

Auswirkungen: Diese Fehler sind in der Regel klein und kontrolliert, ihre Auswirkungen sind begrenzt. Doch sie bieten wertvolle Lernmöglichkeiten und tragen zur Weiterentwicklung bei.

 

Lösung: Um intelligente Fehler effektiv zu nutzen, sollte man systematisch und bewusst vorgehen. Kleine, kontrollierte Experimente helfen dabei, Annahmen zu testen und zu überprüfen, ohne große Risiken einzugehen. Dies fördert eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und der Innovation.

 

Fazit: Die richtige Balance finden

 

Die Größe eines Fehlers und dessen Auswirkungen bestimmen, wie wir darauf reagieren sollten. Während kleine, grundlegende Fehler oft durch systematische Ansätze vermieden werden können, erfordern große, komplexe Fehler eine starke Fehlerkultur und ein frühzeitiges Erkennen von Warnsignalen. Intelligente Fehler wiederum sollten gefördert und als wertvolle Lernmöglichkeiten betrachtet werden.

 

Wie gehen Sie mit kleinen und großen Fehlern um? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Teilen Sie Ihre Gedanken und Erlebnisse mit mir – ich bin gespannt!